Bayerische Voralpen

Brecherspitze
Gipfel der Brecherspitze

Ein Traum für Wander-Neulinge wie Profis

Mit „Bayerische Voralpen“ wird eine Gebirgsgruppe bezeichnet, die zwischen dem Inn im Osten und der Loisach im Westen liegt, mit einigen kleinen Ausläufern in Österreich. Das Mangfallgebirge rund um Tegernsee und Schliersee bildet einen großen Teil der Bayerischen Voralpen. Es bietet zahllose Möglichkeiten für einfache Einsteiger-Wanderungen aber auch für anspruchsvolle Bergtouren. Gipfel über 2000 Meter Höhe finden sich nur im Estergebirge, dem westlichsten Teil der Bayerischen Voralpen. Ebenfalls zu den Bayerischen Voralpen zählt die Benediktenwand und die Kocheler Berge mit dem Isarwinkel.

Erreichbarkeit

Die sehr gute Verkehrsanbindung von München aus ist sicherlich ein großes Plus dieses Wandergebietes. Einmal stündlich, teilweise sogar halbstündlich, bringt die Bayerische Regiobahn (BRB) Ausflügler zu den Endbahnhöfen Tegernsee, Lenggries und Bayrischzell/Schliersee. Die Fahrtzeit beträgt jeweils ungefähr eine gute Stunde. Viele wunderbare Touren starten direkt an den BRB-Bahnhöfen. Ergänzend gibt es RVO-Busse, die auf den BRB-Fahrplan abgestimmt sind und weitere Orte in den Bayerischen Voralpen, wie zum Beispiel das beliebte Spitzingseegebiet, ansteuern.

Die Kocheler Berge und das Estergebirge sind mit den Regionalzügen der DB gut erreichbar, auch hier gibt es ergänzende RVO-Busse.

Tourenvorschläge

Riederstein (1207 m)

Leicht. Von Tegernsee über das Berggasthaus Galaun. Oben steht eine kleine Kapelle mit schöner Aussicht. Wer noch nicht genug hat, kann über einen unproblematischen Weg weiter zum Baumgartenschneid (1316 m) gehen, Abstieg von dort nach Rottach-Egern oder Schliersee. Ansonsten Abstieg nach Tegernsee. Gehzeit ungefähr 2,5 Stunden (nur Riederstein) oder 4,5 Stunden (mit Baumgartenschneid).

Gindelalmschneid (1335 m)

Leichte, sehr beliebte Wanderung für die ganze Familie. Vom Bahnhof Tegernsee über das Gasthaus Neureut mit einem kleinen Schlenker über den Gipfel (kann auch ausgelassen werden) bis zu den Gindelalmen. Abstieg nach Hausham oder Schliersee. Gehzeit ca. 4 Stunden.

Seebergkopf (1538 m)

Leicht. Von Bayrischzell folgt man dem Bayrischzeller Höhenweg bis zur Neuhüttenalm, dann weiter zum Gipfel. Von hier hat man einen schönen Ausblick auf den Wendelstein. Abstieg nach Osterhofen oder Geitau (ist in etwa gleich weit). Keine Einkehrmöglichkeit unterwegs, daher Brotzeit mitnehmen! Gehzeit ca. 4,5 Stunden.

Hirschberg (1670 m)

Leicht. Ab Scharling, Bushaltestelle Hirschbergstraße. Über Hirschlache und Hirschberghaus zum Gipfel. Abstieg über Rauheck nach Kreuth (Bushaltestelle). Gehzeit ca. 5 Stunden.

Jochberg (1565 m)

Leicht. Aus der Jachenau (Bushaltestelle, Bus ab Lenggries) über die Jocheralm zum Gipfel. Abstieg zur Bushaltestelle Urfeld am Walchensee, von hier Bus nach Kochel. Die Bushaltestelle Kesselberg Passhöhe, die man zuerst erreicht, wird nur aus der anderen Richtung angefahren.  Ca. 4,5 Stunden.

Auracher Köpfl (1231 m)

Mittelschwer. Die Wanderung ist nicht lang, erfordert jedoch im Gipfelbereich Trittsicherheit. Der eher unscheinbare kleine Berg am Schliersee überrascht mit felsigen „Kraxlstellen“ und einer schönen Aussicht. Vom Bahnhof Fischbachau über die Fischeralm zum Gipfel (Vorsicht, am Forstweg oben kurz nach links gehen und nicht der Beschilderung folgen), Abstieg durch den Leitnergraben nach Schliersee. Gehzeit ca. 3,5 Stunden.

Leonardstein (1452 m)

Mittelschwer. Im Gipfelbereich ist Trittsicherheit erforderlich. Klein, aber oho! Ab Kreuth (Bushaltestelle), Abstieg auf dem Aufstiegsweg. Insgesamt nur ca. 3:30 h Gehzeit.

Brecherspitze (1683 m)

Mittelschwer. Von Fischhausen-Neuhaus über Ankel-Alm, Abstieg über die Freudenreichalm zurück nach Fischhausen-Neuhaus. Gehzeit gut 5 Stunden. Alternativ kann man von der Bushaltestelle Spitzingsattel über die Obere Firstalm zum Gipfel aufsteigen, Abstieg auf dem gleichen Weg oder über die Freudenreichalm zurück nach Fischhausen-Neuhaus (diese Variante ist kürzer, allerdings dauert die Anfahrt wegen des Umstiegs in den Bus länger – anspruchsvoller und aussichtsreicher ist der Weg ab Neuhaus).

Rotwand (1884 m)

Mittelschwer. Von Spitzingsee (Bushaltestelle) zum Rotwandhaus, von dort weiter zum Gipfel. Abstieg auf dem selben Weg. Auch im Winter gut machbar. Gehzeit ca. 5 Stunden.

Benediktenwand (1800 m)

Mittelschwer. Mit circa 7 Stunden Gehzeit eine relativ lange Tour. Von Brauneck (Bushaltestelle) zunächst mit der Brauneckbahn zur Bergstation fahren. Sehr schöne, aussichtsreiche Gratwanderung zur Benediktenwand, Abstieg über die Tutzinger Hütte nach Benediktbeuern.

Herzogstand (1731 m) – Heimgarten (1790 m) (Überschreitung)

Mittelschwer, für den Grat ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Mit der Herzogstandbahn (Bushaltestelle) geht es vom Walchensee mit der Seilbahn hinauf, von der Bergstation weiter zum Herzogstandgipfel. Der Übergang zum Heimgarten über den Grat bietet eine grandiose Aussicht auf Kochel- und Walchensee und die umliegende Bergwelt. Abstieg nach Ohlstadt. Gehzeit ca. 5 Stunden.

Halserspitze (1862 m) über die Wolfsschlucht

Schwer, in der Wolfsschlucht sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Start in Wildbad Kreuth (Bushaltestelle), Aufstieg über die Siebenhüttenalm und Wolfsschlucht zur Blaubergalm, von dort über den Kamm zur Halserspitze. Abstieg nach Wildbad Kreuth. Gute Kondition erforderlich, Gehzeit mindestens 7 Stunden. Man sollte früh starten und die Rückfahrmöglichkeiten aus Wildbad Kreuth im Vorfeld prüfen.

Wank (1780 m)

Leicht. Vom Bahnhof Farchant zunächst Richtung Esterbergalm, ein gutes Stück vor der Alm nach rechts den Steig zum Ameisberg und weiter zum Wankgipfel nehmen. Hier bietet sich eine tolle Aussicht auf das Wettersteinmassiv. Abstieg unterhalb der Wankbahn nach Garmisch-Partenkirchen. Durch die ganzjährig fahrende Seilbahn ist an schönen Tagen im Gipfelbereich sehr viel los. Gehzeit ca. 5 Stunden.

Dies ist eine rein subjektive Auswahl! Es gibt natürlich viele weitere Touren, die man in diesem Gebiet unternehmen kann. Habt Ihr weitere Empfehlungen? Was sind Eure Lieblingswanderungen mit Bus und Bahn? Ich freue mich über Euer Feedback!

Verbindungen und wichtigste Ausgangsorte für Wanderungen

Bahnverbindung (BRB) nach Lenggries

Bahnhöfe ab Holzkirchen, inkl. Anschlussbusse (Auswahl):

  • Holzkirchen
  • Warngau
  • Schaftlach
  • Reichersbeuern
  • Bad Tölz
  • Gaißach
  • Obergries
  • Lenggries
    • 9564a Lenggries Bahnhof – Brauneckbahn
    • 9595 Lenggries – Jachenau und zurück

Bahnverbindung (BRB) nach Tegernsee

Bahnhöfe ab Holzkirchen, inkl. Anschlussbusse (Auswahl):

  • Holzkirchen
  • Warngau
  • Schaftlach
  • Moosrain
  • Gmund
  • Tegernsee
    • 9550 Tegernsee – Rottach-Egern – Kreuth – Achenkirch – Maurach – Pertisau
    • 9556 Tegernsee – Rottach-Egern – Kreuth – Stuben
    • 9559 Ringlinie Tegernsee – Rottach-Egern – Bad Wiessee – Gmund – Tegernsee
    • 9560 Tegernsee – Rottach-Egern – Enterrottach – Monialm – Valepp – Spitzing

Bahnverbindung (BRB) nach Bayrischzell

Bahnhöfe ab Holzkirchen, inkl. Anschlussbusse (Auswahl):

  • Holzkirchen
  • Darching
  • Miesbach
  • Agatharied
  • Hausham
  • Schliersee
    • 9562 Schliersee – Neuhaus – Spitzingsee
  • Fischhausen-Neuhaus
    • 9562 Schliersee – Neuhaus – Spitzingsee
    • Hinweis: Auf der Hinfahrt sollte man zum Spitzingseegebiet in Fischhausen-Neuhaus umsteigen, die Abfahrtzeit des Busses ist auf die BRB abgestimmt. Beim Rückweg ist jedoch der aktuelle Fahrplan zu prüfen, da einige Züge der BRB erst in Schliersee beginnen.
  • Fischbachau
  • Geitau
  • Osterhofen
  • Bayrischzell

Bahnverbindung (DB) nach Kochel

Bahnhöfe ab Tutzing:

  • Tutzing
  • Bernried
  • Seeshaupt
  • Iffeldorf
  • Penzberg
  • Bichl
  • Benediktbeuern
  • Kochel
    • 9608 Kochel – Walchensee – Wallgau – Krün – Mittenwald – Garmisch-Partenkirchen

Bahnverbindung (DB) nach Garmisch-Partenkirchen

Bahnhöfe ab Murnau:

  • Murnau
  • Ohlstadt
  • Eschenlohe
  • Oberau
  • Farchant
  • Garmisch-Partenkirchen

(Fett gesetzt sind die Orte, von denen aus sich besonders gut Wanderungen in den Bayerischen Voralpen unternehmen lassen)

Weiterführende Links

  • Tourentipp: Der DAV hat eine dreitägige Hüttentour im Gebiet um Tegernsee, Schliersee und Spitzingsee ausgearbeitet. Die Drei-Seen-Tour lässt sich ideal mit öffentlichen Verkehrsmitteln durchführen.