Blick auf Kaisergebirge vom Pendling aus

Von Kufstein auf den Pendling (1563 m)

An einem sehr heißen, sonnigen Sommertag eine Wanderung mit über tausend Höhenmetern zu unternehmen, klingt vielleicht erstmal nicht nach der besten aller Ideen. Die Tour von Kufstein auf den Pendling ist aber in der Tat sehr gut geeignet, da die Strecke zum größten Teil sehr schattig im Wald verläuft. Ins Schwitzen bin ich natürlich trotzdem gekommen. So ist dem sportlichen Anspruch Genüge getan – und am Gipfel wartet ein Traumblick auf das Kaisergebirge und die dahinter liegenden Gebirgszüge.

Die Wanderung startet direkt am Bahnhof in Kufstein, der vom Münchener Ostbahnhof in einer guten Stunde ohne Umsteigen erreichbar ist. Praktischerweise liegt Kufstein (obwohl in Österreich) noch im Geltungsbereich von Bayern- und Deutschlandticket.

Am Bahnhof wendet man sich nach rechts, und überqueren dort, direkt am Bahnhof, auf einer Fußgängerbrücke die Gleise. Den felsigen, einzeln herausragenden Pendling kann man hier schon gut sehen. Von der Brücke aus geht es quasi immer geradeaus, an der Wallfahrtskirche Maria Hilf vorbei, über eine Wiese Richtung Autobahn, die man unterqueren kann. Nachdem ich gut zwanzig Minuten unterwegs bin, weist ein Schild die verbleibende Zeit zum Gipfel mit dreieinhalb Stunden aus – das kommt ungefähr hin.

Fußgängerbrücke am Bahnhof, im Hintergrund der Pendling
Weiter über eine Wiese, das Ziel immer im Blick

Auf der anderen Seite der Autobahn geht es nach links, und bald ist der Wald erreicht, der in den folgenden Stunden Schatten spenden wird. Recht bald zweigt im Wald rechts der Wanderweg zum Pendling ab.

Als ich (im August 2023) diesen Pfad nehmen möchte, lässt mich ein Warnschild „Wanderweg gesperrt!“ zögern. Da keine Hindernisse oder Gefahren erkennbar sind, schlage ich ihn trotzdem ein. Im weiteren Verlauf liegen einige entwurzelte Bäume quer über dem Weg, der teilweise ganz schön zugewuchert ist. Eine kleine Brücke an einer Engstelle ist morsch. Der Weg wird offensichtlich nicht mehr gepflegt, wirklich gefährlich ist er meiner Meinung nach aber nicht. Es ist aber der schwierigste Abschnitt dieser ansonsten technisch eher leichten Wanderung.

Bald stoße ich auf einen Bach und auf einen breiteren Weg, der nun wieder sehr gut passierbar ist und am Dreibrunnenjoch vorbei stetig bergauf führt. Der Weg macht einen großen Bogen nach Norden, bevor dann von Westen her der Gipfelanstieg beginnt.

Gleich drei Brunnen bieten Erfrischung
Schmale, zum Teil steinige Pfade – immer im Schatten!

Kurz vor dem Gipfel teilt sich der Weg noch einmal, man hat die Wahl zwischen einem Wanderpfad und dem Fahrweg. Ich nehme den Pfad und gelange bald darauf zum Gipfelplateau. Hier ist dann auch Schluss mit Schatten. Dafür bietet sich ein herrliches Panorama auf Kufstein, Kaisergebirge und weit darüber hinaus.

Endlich oben! Ausblick ins Inntal
Gipfelkreuz mit Blick auf Kufstein und das Kaisergebirge

Wer sich auskennt, kann auch weiter entferntere Gipfel wie Großglockner oder Großvenediger identifizieren. Ich bin an so einer Stelle immer dankbar für Panoramakarten, die der weniger versierten Wandererin die Gipfel-Erkennung erleichtert. Zum Glück findet sich eine solche Karte auf der Terrasse des Pendlinghauses, das etwas knapp unterhalb des Gipfels liegt. Außerdem kann man hier natürlich ein kühles Getränk oder kleine Speisen genießen.

Bilderbuch-Ausblick von der Terrasse des Pendlinghauses: Kufstein, der Inn und Zahmer sowie Wilder Kaiser

Zurück nehme ich auf dem ersten Stück den Fahrweg, bald mündet der aber wieder auf den Aufstiegsweg. Der restliche Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg. Nach insgesamt gut sechseinhalb Stunden reiner Gehzeit bin ich wieder am Bahnhof Kufstein.


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